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Die Whistleblower-Website soll dabei helfen, Korruption, Wirtschafts- und Sozialbetrug und Geldwäscherei einzudämmen.

Foto: apa/Fohringer

Wien - Bereits 784 Hinweise sind bei der Whistleblower-Website der Korruptionsstaatsanwaltschaft eingegangen. Die Behörde ist von der Resonanz auf das elektronische Hinweisgeber-System positiv überrascht, wie Sprecher Ernst Mayer am Mittwoch sagte. Die Seite wurde vor einem halben Jahr eingerichtet und soll dabei helfen, Korruption, Wirtschafts- und Sozialbetrug und Geldwäscherei einzudämmen.

"Knapp 40 Prozent der Hinweise haben dazu geführt, dass ein Akt angelegt wurde und das Vorliegen einer strafbaren Handlung überprüft wurde oder wird", berichtete Mayer. Ein weiteres Fünftel der Eingaben wurde mangels Zuständigkeit der Staatsanwaltschaften der Finanz weitergeleitet. In 27 Prozent ergab sich bei einer Prüfung der Hinweise kein begründeter Anfangsverdacht, der die Einleitung eines Ermittlungsverfahren erforderlich gemacht hätte. Völlig substratlose Anzeigen machten lediglich neun Prozent der Hinweise aus.

537 richteten Postkasten ein

"Das große Plus des Systems ist, dass wir mit einem anonymen Informanten in Kontakt treten und nachfragen können, falls dieser einen Postkasten eingerichtet hat." In diesen Fällen - immerhin 537 Hinweisgeber haben diese Möglichkeit bisher genutzt - ermöglicht es die Software, dass der Whistleblower sich unter Wahrung seiner Anonymität der Justiz für weitere Informationen zur Verfügung stellt, sofern seine ursprünglichen Angaben für ein unmittelbares Tätigwerden der Korruptionsstaatsanwaltschaft nicht ausgereicht haben.

"International die Nase vorn"

"Unser Whistleblower-System ist auch bei den Kollegen aus dem Ausland auf großes Interesse gestoßen. Wir haben da international die Nase vorn", sagte Werner Pleischl, der Leiter der Wiener Oberstaatsanwaltschaft Wien. Bis Mittwoch fand das 16. Internationalen Forums der Generalstaatsanwälte zur Bekämpfung grenzüberschreitender organisierter Kriminalität in Wien statt. Dass sich in zahlreichen Fällen aus anonymen Hinweisen konkrete Ermittlungsschritte setzen lassen, hätte einige Teilnehmer verblüfft, so Pleischl. (APA, 31.10.2013)